Philosophie des Elends

29.05.2013 23:52

Zwischen Elend und Elend ist Elend zu erwarten ...

Misery is all I see, all I see is misery ...

Als Siddhartha sich auftat die Welt zu erkunden, vielem ihm 3 Sachen auf. Die erste war, dass überall Elend herrschte. Dann sah er Kranke, die überall herum wimmelten, jammerten und litten. Und auch Tote sah er und wurde erschrocken; er wusste nichts von der Sterblichkeit: Elend, Krankheit und Sterblichkeit waren allgegenwärtig und das erste, was er sah, als er in die Welt ging.                                                                                                                                                                                  Daraufhin setzte er sich unter einen Baum und meditierte. Heute lieben wir die Krankheit, die Krankheit des Anderen – wir genießen sie aus Distanz, manchmal sogar also unmittelbare Imitation, dann husten wir und genießen die Mittel der Medien.

Manchmal glaube ich die Elend-Brille zu tragen. Sehe nur ich das Elend? Oder ist es wirklich überall, allgegenwertig. Die Krankheit überwinden wir mit Hilfe der Technik. Denn wir sind der (zukünftige) Übermensch. Die Sterblichkeit aber vertuschen wir, sperren sie weg. Doch daraus erfolgt eine Maximierung des Elends, die ihres Gleichen sucht.

E-lend?

ά-θλιος?

 Kann ich diese Brille abnehmen? Nein, Elend sieht Elend, doch man ist blind für das eigene Elend: Die letzte Konsequenz des Übermenschen ist das ertragen des Elends der Anderen, der radikale Subjektivismus, plurale Lebenswelten; Meinungen über Meinung; u.s.w ...